Stadt Bad Nenndorf

Das große Badehaus, heute ein Hotel.

Der Ort Nenndorf wurde erstmals als "Nyanthrope" was übersetzt "Neues Dorf" heißt, im 9. Jahrhundert erwähnt.

Nenndorf liegt am Rande des Deisters zwischen Weser und Leine am alten "Hellweg" einer  alten Handelsstraße zwischen Reihn und Elbe.

Duch die Teilung der Grafschaft Schaumburg im Jahre 1647  kam Nenndorf zur Landgrafschaft Hessen Kassel und konnte sich ab 1866 Bad Nenndorf nennen. Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel gab dazu den Anstoß als er das Grundstück und die angrenzenden Ländereien um die viel gepriesenen Schwefelquellen am Rande des Dorfes aufkaufte.

Der Ausbau der Kuranlagen erfolgte schon wenig später, denn der medizinische Wert der Schwefelquellen, die einstmals am Fuße des Galenbergs frei aus dem Boden traten, war bereits seit 1772 bekannt.
Der hessische Landgraf ließ ein Badehaus und ein Logierhaus errichten und schon in den 90er Jahren des 18. Jahrhunderts gehörte Nenndorf zu den großen Heilbädern im Lande.
Als der hessische Landgraf 1803 zum Kurfürsten erhoben wurde, ließ er sich in Nenndorf eine standesgemäße Residenz, das Schlösschen, errichten. Diese im Klassizismus erbaute Residenz, aber auch weitere historische Gebäude wie das Landgrafenhaus und das Haus Kassel stammen aus den frühen Tagen des Nenndorfer Gesundbrunnens.

Politische Entwicklungen in Europa führten dazu, dass der Kurfürst seine Residenz nicht sofort beziehen konnte, sondern Napoleons jüngster Bruder Jérôme Bonaparte zunächst dort residierte. Denn 1807 war dieser König von Westfalen geworden. . Wegweisend für Nenndorf aber war, dass er hier das Schlammbaden einführte, das er aus seiner Heimat kannte.

Als Nenndorf 1866 schließlich königlich-preußisches Heilbad wurde, erlebte es seine zweite wichtige Entwicklungsphase. Beeindruckendes architektonisches Zeugnis aus dieser Zeit ist das am Rande des Kurparks gelegene Große Badehaus aus dem Jahre 1905/06. Aber auch die Erweiterungen des Kurparks gehören in die Zeit des preußischen Staatsbades, aus dem später das Niedersächsische Staatsbad Nenndorf hervorging. 1787 wurde, seinem Wunschentsprechend, von dem Kasseler Hofgärtner Georg Wilhelm Homburg mit dem Aufbau sgestaltung

Dem Landgraf von Hessen Kassel haben die Bad Nenndorfer viel zu verdenken, er erkannte die Bedeutung des Schwefelwassers und gründetet um 1787 des Heilbad. Auch im Kurpark hatte er seine Hände im Spiel, sein Kassler Hofgärtner Georg Wilhelm Homburg begann 1792 mit der Ausgestaltung des heutigen Kurparks mit ca. 203 Gehölzarten und der Anpflanzung von 33 verschiedenen Rosenarten. Weitere 37 Straucharten wurden auf einem ca. 35 Hektar größen Gelande angeplanzt. Sein Vorbild waren die Englischen Gärten, die er in zweijährigen Studien in Endland kennen gelernt hatte. Der Kurpark ist in den letzten Jahren umfassend renoviert worden.

Bad Nenndorf ist neben Bad Pyrmont eines der beiden Niedersächsischen Staatsbäder. Der Kurbetrieb und der Ortscharakter werden seit Jahren besonders durch das Staatsbad geprägt und gestaltet. Das Kurzentrum mit den Badeeinrichtungen, dem Thermalsolebad (Landgrafentherme), der Wassertretanlage und dem Kurpark mitten im Herzen des Ortes verleihen Bad Nenndorf eine besondere Atmosphäre. Im Jahre 1987 konnte das Nieders. Staatsbad auf sein 200jähriges Bestehen nach seiner Gründung durch Landgraf Wilhelm IX. zurückblicken.

Mit Wirkung vom 01.01.2000 wurden der Gemeinde Bad Nenndorf die Stadtrechte verliehen.

Politisch ist die heutige Stadt im Jahre 1929 durch den Zusammenschluss von Groß-Nenndorf, Klein-Nenndorf und dem dazwischenliegenden selbständigen Gutsbezirk Bad Nenndorf entstanden. Bei der Gebietsreform 1974 sind die Ortschaften Horsten, Riepen und Waltringhausen eingegliedert worden.

Auch heute noch prägt das Heilbad das Gesicht Bad Nenndorfs. Aber nicht nur das äußere Bild wird durch den Kurbetrieb bestimmt. Der Heilbetrieb mit ca. 18000 Kurgästen im Jahr ist im Laufe der Zeit zum wesentlichen Wirtschaftsfaktor des Ortes geworden; er ist unmittelbar für die Entwicklung der Kurfolgebetriebe und mittelbar für die Entwicklung und Beschäftigungslage von Handel, Handwerk und Gewerbe bestimmend. In den vergangenen Jahren ist durch gezielte investive Maßnahmen im Klinikbereich das Angebot für Kuren, Rehabilitationsmaßnahmen und anderen medizinischen Anwendungen erheblich gesteigert worden. Die Stadt, das Niedersächsische Staatsbad, der Kur- und Verkehrsverein sowie das örtliche Gewerbe arbeiten verstärkt und erfolgreich daran, erkennbare negative Auswirkungen infolge von Gesundheitsreformgesetzen für Bad Nenndorf zu mindern, dazu gehören auch strukturelle Maßnahmen in nahezu allen betroffenen Bereichen. Neben dem Kurbetrieb hat auch der Fremdenverkehr eine steigende Bedeutung. Zur Ansiedlung von Gewerbebetrieben konnte seitens der Stadt inzwischen ein größeres Areal planungsrechtlich erschlossen werden, so dass sich neue Arbeitsplatzangebote positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken werden.

Bad Nenndorf hat sich zu einem begehrten Wohnort entwickelt. Die Atmosphäre als Kurort, die vielfältige Infrastruktur, wie Schulen und Kindergärten, Sport- und Freizeiteinrichtungen - wie Sportzentrum, Hallenbad, Tennisanlagen -, Begegnungszentrum, kulturelle Angebote, Einkaufsmöglichkeiten, Jugendzentrum und Wanderwegenetz und die günstige Verkehrsanbindung zur Landeshauptstadt Hannover geben der Stadt eine besondere Wohnqualität.

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